Heliographie Projekt 1827-2027

Miniaturen / Unikate

Von der ersten Fotografie bis zur KI-generierten Bilder

Seit Joseph Nicéphore Niépce im Jahr 1827 die älteste erhaltene Fotografie der Welt schuf, hat sich die Art, wie wir Bilder erzeugen und betrachten, stark verändert. Vom Heliographie-Verfahren über Google Street View bis hin zu KI-generierten Bildern – das Heliographie-Projekt 1827–2027 untersucht diese Entwicklung.

Herstellung der Heliographie aus Google Street View: Das Internegativ wird einen Tag in der Sonne belichtet.

Ich liebe das Licht, den Duft von Lavendel und das Schwarz des Asphalts.
Przemek Zajfert

Die Magie der Bilder

Meine Motive entnehme ich zum Teil Google Street View, zum Teil fotografiere ich sie mit dem Smartphone oder erstelle sie digital durch Fotomontagen. Die Internegative belichte ich im Sommer mit Sonnenlicht auf Metallplatten, die mit einer lichtempfindlichen Asphaltemulsion beschichtet sind. Dieses historische Verfahren geht auf die frühen Experimente von Joseph Nicéphore Niépce aus dem Jahr 1822 zurück und bildete eine Grundlage für die Entwicklung dauerhafter fotografischer Bilder. Gerade die Übertragung digitaler Bilder auf Asphalt verleiht ihnen neues Leben. Durch die Wandlung in eine physische Form, die dem Zahn der Zeit und der Zerstörung unterliegt, wird die ursprüngliche Magie des einzelnen Bildes wiederhergestellt. Erst in dieser realen Inkarnation können digitale Bilder ihre Wirkung auf den Betrachter entfalten. Als Träger von Erinnerung und Beweis für die Vergänglichkeit des Moments gewinnen sie im Kontext von Barthes’ Überlegungen zur Fotografie ihr Potenzial zurück. So wird das Bild nicht nur zum Träger von Erinnerung, sondern auch zu einem wesentlichen Teil einer Realität, die sich in der digitalen Welt nicht vollständig erfassen lässt.